
Da in den meisten Fertigprodukten, Broten, Pizzen oder Nudeln (= das was wir im Alltag in der Regel konsumieren) Weizenmehl enthalten ist - und wir somit schnell sehr einseitig essen - bin ich sehr dafür, gerade zu Hause (wenn man Einfluss darauf hat, was in den Kochtopf kommt) andere Getreidealternativen auszuprobieren. Das ist übrigens auch genau das, was ich meinen Klienten immer wieder empfehle!
Wir haben schließlich eine so große Auswahl an köstlichen, gesunden Weizenalternativen, weshalb ich definitiv für mehr Abwechslung beim Getreide plädiere. Über Quinoa hab ich euch ja schon mal was erzählt (>> mehr). Heute werden wir uns den Buchweizen mal genauer ansehen, der trotz seines irre führenden Namens nämlich nicht wirklich viel mit dem klassischen Weizen zu tun hat.
Buchweizen ist nicht einmal ein echtes Getreide, sondern (wie übrigens auch Amaranth und Quinoa) ein so genanntes "Pseudogetreide". Während Weizen zu den Süßgräsern gehört, ist der Buchweizen ein "Knöterichgewächs" und - surprise, surprise - mit dem Sauerampfer verwandt.... Hättet ihr das gewusst? :-) Aber ich habe noch mehr spannende Facts rund um den Buchweizen für euch: Buchweizen ist somit botanisch gesehen also kein Getreide, wird aber aufgrund seiner Verarbeitungsmöglichkeiten trotzdem dem Getreide zugeordnet (daher der Name "Pseudogetreide"). Da er im Gegensatz zu Dinkel, Einkorn, Emmer, Grünkern oder Weizen kein Gluten oder Klebereiweiß enthält (was ihn besonders für Menschen mit Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie so interessant macht), ist er zum Backen wiederum nur bedingt geeignet bzw. müssen dabei einige Tricks angewendet werden. Du kannst dennoch wunderbare Fladenbrote, Wraps, Kuchen (z.B. mit Süßkartoffeln als "Klebestoff", wie in meinen Süßkartoffel-Brownies), Kekse oder Pancakes zubereiten. Nur beim Brot Backen muss das Buchweizenmehl eben mit anderen glutenhaltigen Mehlsorten oder mit einem zusätzlichen Bindemittel (z.B. in Wasser aufgelöste Chiasamen) gemischt werden. Wie ich es z.B. in meinem Buchweizen-Samen-Brot gemacht habe.
Ansonsten kann Buchweizen wie Reis gekocht werden. Da er beim Kochen aber Schleim bildet, solltest du ihn vor bzw. auch nach dem Kochen kurz waschen (einfach in ein Sieb geben und mit Wasser durchspülen). Fertig gekocht kannst du ihn dann als Beilage im Salat bzw. mit Gemüse, für Breie, Aufläufe oder Risotto verwenden. Die Buchweizen-Körner eignen sich aber auch bestens für knuspriges, selbstgemachtes Granola (Knuspermüsli) oder können roh (dann aber zuvor eingeweicht) zu Brownies oder Breien verarbeitet werden. Auch ein wärmendes Frühstücksporridge lässt sich mit den nussig schmeckenden Körnern zubereiten. Im Reformhaus findest du außerdem Buchweizenflocken fürs Müsli - getreu dem Motto "Es müssen nicht immer nur Haferflocken sein!" ;-)
Buchweizenkörner setze ich auch für leckere Bratlinge ein, die sich leicht einfrieren lassen und sich hervorragend auf einem bunten Salatteller machen.
Nachdem wir jetzt also geklärt haben, wie vielseitig Buchweizen in der Küche einsetzbar ist, schauen wir uns abschließend noch seine ernährungsphysiologischen Vorteile an. Denn ich würde ihn euch nicht ans Herz legen, würde er nicht vor vielen wertvollen Inhaltsstoffen strotzen, die da wären:
- 100 g Buchweizenvollmehl liefern dir fast 12 g Eiweiß (mit einem dank des hohen Lysin- und Arginingehalts noch günstigerem Aminosäurenprofil als Getreide. Aminosäuren sind die Bestandteile von Eiweiß).
- Außerdem ist der Buchweizen reich an Mineralstoffen (Kalium, Magnesium, Mangan, Selen, Zink) sowie den B-Vitaminen und Vitamin E.
- Kieselsäure sorgt zudem für schöne Haut, Haare und Nägel.
- Buchweizen soll übrigens auch Bluthochdruck und Hypercholesterinämie vorbeugen bzw. verbessern und wirkt zudem basisch.
In diesem Sinne: Ran an den Buchweizen, ihr Lieben! Wie z.B. mit diesen gesunden und so mjaaaaaaam-köstlichen Rezepten:
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Eric (Dienstag, 06 März 2018 15:35)
Hallo und vielen Dank für deinen Beitrag. Ist den der Buchweizenschleim ungesund oder sogar gesund ? Danke